An den Adventssonntagen, dem 29. November, 6. und 13. Dezember können Sie im Burgmuseum Mitterfels handgefertigte Weihnachtskrippen aus unserer Region sehen. Im Zentrum stehen zwei große Krippenarchitekturen von Josef Brembeck aus dem reichhaltigen Fundus des Museums. Dazu kommen einige Krippen von ihm aus Privatbesitz.
Josef Brembeck, der große Sammler von Alltagsgegenständen und Zeugnissen aus Niederbayern, gestaltete aufwendige Krippengebäude. Sie versetzen das Geschehen der Heiligen Nacht in eine mittelalterliche Burg, in ein neuzeitliches Schloss oder in eine Ruine.
Ergänzt wird die Ausstellung der Brembeck-Krippen durch heimatliche Weihnachtskrippen, in denen sich bayerisches Brauchtum und bayerische Lebensweise spiegeln. Die kleine Ausstellung gibt einen Einblick in die Krippenkultur von Mitterfels und Umgebung.
Am 28. November um 18.00 Uhr wird die Krippenausstellung im Museum in Mitterfels mit einer Vernissage eröffnet. Der Arbeitskreis Heimatgeschichte, der Museumsverein Mitterfels, der Helferkreis Asyl/Kultur und der Bayerische Wald-Verein Mitterfels laden dazu herzlich ein.
Geöffnet ist die Ausstellung an den ersten drei Adventssonntagen, dem 29.11., dem 06.12. und dem 13.12. von 14-17 Uhr. Die Organisatoren, Elisabeth Vogl, Alois Kallus, Karen und Wolfgang Hammer, stehen jeweils um 15.00 Uhr für Fragen und Erläuterungen zur Verfügung.
Einzigartige Krippen mit „Theatrum sacrum“ – Liebevoll gestaltete Szenen von heimischen Krippenbauern
Genau 30 Jahre ist es her, dass Josef Brembeck, der unermüdliche Sammler von Alltagsgegenständen und Zeugnissen aus Niederbayern, zwei großartige Krippengebäude für das Burgmuseum in Mitterfels gestaltete. Sie versetzen das Geschehen der Heiligen Nacht in ein Herrenhaus mit Stall und in eine Art Ruine, das Brembeck mit „Ruhe auf der Flucht“ betitelte. Diese beiden Weihnachtskrippen und noch zahlreiche andere sind an den nächsten Adventssonntagen im Stüberl des Burgmuseums Mitterfels zu sehen.
Die Eröffnung der Ausstellung fand bereits am Wochenende statt, während des Christkindlmarktes am ersten Advent waren die Weihnachtskrippen erstmals zu sehen. Initiatoren der Ausstellung sind die drei „Mitterfelser Kulturträger“, wie Bürgermeister Heinrich Stenzel es ausdrückte: Der Arbeitskreis Heimatgeschichte, der Burgmuseumsverein, der Bayerische Wald-Verein und, als treibende Kräfte, Wolfgang und Karen Hammer. Den Eröffnungsabend bereicherte Mathilda Räß mit sanfter Musik auf der Harfe.
Figuren aus Franken
Elisabeth Vogl, Vorsitzende des AK Heimatgeschichte, stellte die Krippen und ihre Bauer vor. Die Figuren einer der Brembeck-Krippe stammen aus Franken und sind Leihgaben von Karen und Wolfgang Hammer. In die zweite Brembeck-Architektur stellte Krippenbauer Alois Kallus, der viel von seiner Krippenbaukunst von Sepp Brembeck gelernt hat, selbst geschnitzte und kaschierte Figuren. „Weihnachten im bayerischen Wald“ hat Alois Kallus seine großartige Krippenlandschaft genannt, die eine ganze Wand der Ausstellung einnimmt. Mit viel Liebe zum Detail und fast unendlich vielen Figuren, alles aus Holz liebevoll geschnitzt, dominiert diese Krippe die Ausstellung und weckt Erinnerungen an alte Zeiten im Bayerwald. Von Kallus sind noch weitere Krippen zu sehen: eine kleine und eine größere Wurzelkrippe und sein Erstlingswerk, eine kleine Wurzelkrippe mit Strohfiguren.
Kaum zu glauben, dass einige der Krippenfiguren von Kallus aus kaschiertem Stoff (in Leim getaucht) gestaltet sind.
Selbstgebaut ist auch die Krippe der Familie Haas aus Haselbach. Die Hauskrippen der Familien Hösl und Hopfner stammen aus der Hand von Josef Brembeck. Die Figuren der Hopfner-Krippe wurden von dem Englmarer Pernsteiner geschnitzt und von Gabi Hopfner eingekleidet. Heiter stimmt die kleine Krippe von Christa Lang. Sie hat für ihre Kinder alle Figuren selbst gehäkelt und vor ein Haus aus Rinde gestellt, das Werner Lang gestaltet hat.
Krippe mit über 600 Figuren
Nicht zu vergessen im Nebenraum die große Krippenlandschaft der Illner-Krippe von Josef Brembeck mit mehr als 600 Figuren.
In eine ganz besondere Krippenwelt entführen uns die etwa hundert Figuren des „Theatrum sacrum“ (Darstellung des Heilgeschehens) und „Theatrum mundi“ (Weltgeschehen). Die Krippe von Karen und Wolfgang Hammer lädt zum Entdecken und Staunen ein. Ein Theater voll „Metaphorik, Mystik und Mythos“. Die Kernfiguren stammen aus dem tschechischen Grulich, die übrigen Figuren sind Spezialanfertigungen von drei verschiedenen Holzbildhauern.
Hier begegnen wir Adam und Eva ebenso wie Maria mit dem Einhorn, Dämon und Teufel oder dem eilenden König zu Pferd. Als „Regisseur“ hat Wolfgang Hammer dieses Welt-Theater aufregend gestaltet. Hammer war es auch, der zur Eröffnung der Ausstellung die bewegende Legende vom „vierten König“ erzählte. Der hatte sich ebenfalls auf den Weg zum Kind in der Krippe gemacht. Aber er verschenkte alle seine Gaben unterwegs an Hilfsbedürftige und begegnete Christus erst unter dem Kreuz.
Quelle: Elisabeth Röhn