Otto Wanderkröt und Bagger- Bulli

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Heimatlos                                                    

An einem sonnigen Montagmorgen wecken die schrecklichen Geräusche einer Maschine die Familie Wanderkröt aus dem Tiefschlaf. Eine Baggerschaufel fährt in die Erde und hebt mit Sand, Wurzeln und Gras auch die Schlafzimmer der Krötenfamilie in die Höhe. Der Vater Otto, ganz am Rand der Schaufel, fällt zurück in das Baggerloch. Seine Frau Magda, die Tochter Zizi und der Sohn Riki verschwinden im Rachen des Baggers. Dieser holpert einen Feldweg entlang zur Straße nach Mitterfels, um dort die Fuhre abzuladen.

Noch halb betäubt von der unsanften Landung, hinkt Otto hinterher. Er schreit: „Halt! Hilfe! Anhalten!“

Ein Nachbar ruft: „Herr Wanderkröt. Sie schaffen es nicht! Bleiben Sie hier!“

„Ich will mit meiner Familie zusammen sein!“, bekennt Otto.

„Sie können es ja versuchen. Der Bagger-Bulli aus Mitterfels hat sie mitgenommen.“

„Danke für die Information!“

Wütend und traurig zugleich verlässt Otto seinen Geburtsort Wascha.

Auf einer Tafel am Ortsausgang liest er:

„Dorfsanierung Wascha

Unser Dorf soll schöner werden

Umwandlung des Dorfweihers zu Parkplätzen“

Der Bürgermeister

Nach zwei Stunden Fußmarsch verlassen Otto die Kräfte. Am Straßenrand bricht er zusammen. Viele Menschen und Tiere gehen an ihm vorüber und sehen ihn nicht.

Nur eine kohlrabenschwarze Krähe umtanzt den erschöpft am Rand der Straße nach Mitterfels liegenden Otto.  „Ja, was haben wir denn da für ein sonderbares Wesen?“ Mit einem Blick erkennt sie die lebensbedrohliche Situation: „Wasser und Würmer müssen her!“ Ein Bächlein in der Nähe hat beides. Mühsam schleppt sich Otto mit Hilfe der Krähe dorthin. Er erholt sich und erzählt dem Retter seine Geschichte. „Und jetzt wandere ich nach Mitterfels und …

Wolfgang Hammer, Thyra Thorn

Otto Wanderkröt und Bagger-Bulli

Eine reich illustrierte Erzählung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

PänK Verlag in 93073 Neutraubling
70 Seiten, 60
überwiegend farbige Illustrationen, ISBN: 978-3-949035-11-1,
Verkaufspreis: 15,80 EURO; Beiheft: Otto Wanderkröt  in Mitterfels, 10 Seiten, 17 Bilder, 1 Karte
Beiheft als Einlage „Otto Wanderkröt in Mitterfels“ bei Kauf
bei der Marktgemeinde Mitterfels, Marktstr. 1 in 94360 Mitterfels, im Museum
und bei Stolz Schreibwaren, Burgstraße 8, 94360 Mitterfels

Das Beiheft kann man kostenlos herunterladen unter

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Geheimnisvolles Ostbayern

Wolf Hamm

DER GEIST DER AHNEN

 

Ja, ich war in der Armee von Baschar al-Assad einfacher Autome- Ja chaniker, begeistert von der Technik der Maschinen, die-meis- tens-tadellos funktionierten. Taten sie dies nicht, konnte man den Fehler finden und reparieren.

Ich war ein unwichtiger Soldat mit bescheidenem Gehalt und einer unbedeutenden Familie – ein Nichts.

Eines Tages lieferte der Adjutant eines Generals dessen Dienstwa- gen bei mir ab. „Er klappert und bleibt alle fünf bis zehn Kilometer stehen und fährt nach einer Viertelstunde Wartezeit wieder fünf bis zehn Kilometer weiter. Morgen, zehn Uhr, hole ich ihn ab.“

Jawohl. Wird gemacht.“ Das war eine große Ehre für mich. Vielleicht Beförderung?

Eine kurze Probefahrt über die holprige Straße durch das Militär- gelände zeigte die Mängel deutlich: Das Klappern konnte ich schnell beseitigen.

Dann machte ich mich an die schwierigere Aufgabe: Eine Probe- fahrt zum Flughafen sollte ja nach zehn Kilometern enden. Bei Kilo- meter elf stand der Wagen noch nicht, und nicht bei fünfzehn, zwanzig und dreißig. Das Auto fuhr einwandfrei.

Da bekam ich eine gewaltige Angst. Zurückfahren und den Adju-

tanten fragen? Die hohen Herren beim Militär haben es nicht gerne,

wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft. Ich spielte in Ge-

danken einen Gesprächsverlauf mit dem Adjutanten durch: „Herr Adjutant, der Wagen fuhr hundert Kilometer einwandfrei, ohne liegen zu bleiben.“

…fast wie im Paradies

Paperback €14.90

In Aufeld lebt es sich geruhsam und vergnüglich. Die Hautvolee liefert ein paar Skandälchen, skurrile Gestalten bringen Abwechslung ins kleinstädtische Spießerallerlei. Doch dann wird der Sohn des Bürgermeisters tot auf dem Spielplatz gefunden. Zu allem Überfluss steckt in seiner rechten Hand ein geheimnisvolles goldenes Drachenabzeichen… Aufeld ist eben doch nur fast ein Paradies.

Genussvolles Ostbayern

Genussvolles Ostbayern 

(Kulinarische Geschichten und raffinierte Rezepte. Auflage 2021.)

 
Der Klosterschmarrn
 

Die Zeiten, in denen in der Donauebene und im Bayerischen Wald die ersten Klöster gegründet wurden, waren schon einige hundert Jahre vorbei. Die Patres hatten Wälder gerodet, Gebäude errichtet, Felder bestellt und zu Gott gebetet. Das machte sie zu einer wohlhabenden Gemeinschaft. Erfolgsverwöhnte Menschen lockeren nach den Jahren des Aufstiegs die Strenge, der sie das Wohlleben verdanken. Nonnen schlichen in die Mönchszellen, Wein und Bier machten von morgens bis abends die Runde. Die Pflichtgebete leierten die Knechte und Mägde herunter, während die Klosterherren sich unanständige Geschichten über Päpste und Bischöfe erzählten.

Da starb der Abt vom Kloster S. während eines kostenfreien Besuchs bei der…

Erbauliche und denkwürdige Geschichten

‚Hoppla‘, sagte er und flog in den Krater

Erbauliche und denkwürdige Gschichten

Leseprobe: Die Burg

 

Sehnsüchtig schaute Jaro Bobul mehrmals am Tag zur Burg. Über dem Fluss thronend, beherrschte sie die Ebene. Mauern, Laufgänge und Türme auf dem Hügel wiesen mit gesichtsloser Mächtigkeit jede Hoffnung auf Eroberung ab. Seit der Besiedelung der Gegend schützten die Felsenquader ihre Bewohner, die Herrscher über das Land. Zu ihnen wollte Jaro gehören …´

Der Kabuzenmann

Der Kabuzenmann (Schauriges Ostbayern) 

Von Krämpfen geschüttelt glitt Joseph Müller von seinem Bürosessel zu Boden. Der Hypothekenfachmann der Straubinger Vertrauensbank (SVB) lag zehn Minuten wie tot auf dem Teppich unter seinem Schreibtisch. Nachdem er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, wankte er zum Sofa, auf dem er über das Geschehene nachdachte.

Was hatte er getan, bevor er ohnmächtig wurde? Zeitung hatte er gelesen. Die Sportnachrichten: Die Tigers hatten 3:3 gegen Eisbären Berlin gespielt, das Grab der Agnes Bernauer soll nun endlich gefunden worden sein und – bei dieser Erinnerung musste er darum kämpfen, nicht wieder ohnmächtig zu werden: In einer indischen Stadt seien über zweihundert Frauen.

 

 

Schauriges Ostbayern

 

Geistergeschichten und Schauerromane haben eine lange Tradition. Bereits Goethe (Faust), Schiller (Der Geisterseher), E.T.A. Hoffmann (Die Elixiere des Teufels) und viele mehr befassten sich mit dieser literarischen Gattung. Auch im Ausland blühte diese im 19. Jahrhundert auf mit den Romanen und Erzählungen von Mary Shelley (Frankenstein, 1818), Edgar Allan Poe (Die Maske des roten Todes, 1842), Oscar Wilde (Das Gespenst von Canterville, 1887) und Bram Stoker (Dracula, 1897). Die Faszination des Verstörenden und Traumhaften setzt sich bis in unsere Tage fort. Das Gruseln beim Lesen geheimnisvoller Geschichten jagt wohlige Schauer über unseren Rücken, lässt uns Eintauchen in eine Welt des Außergewöhnlichen und Unbewussten. Dreizehn schaurige Geschichten laden ein in diese Welt der übernatürlichen Wesen und unerklärlichen Ereignisse. Da regt sich Unheimliches in Parkanlagen und Villen. Geister bevölkern Brücken und Tiefgaragen. Kapuzenmänner, Bettelmönche und Werwölfe treten auf und zeigen ihr wahres Gesicht. Tote kehren wieder und Ausgräber fallen in ein Zeitloch. Gruselige Wesen quälen Schäfer, Finanzbeamte, Versicherungsverkäufer und Studenten. Nirgends kann man sich sicher fühlen, denn losgelassen sind Hexen, Teufel und andere höllische Gestalten. Vorsicht! Gar schaurig geht s zu in ostbayerischen Orten, wie Regensburg, Straubing, Cham, Niederalteich, Sulzbach-Rosenberg, Donaustauf, beim Überqueren der Donau bei Wörth, in der Landshuter Gegend, im Altmühltal sowie im Gebiet zwischen Vils und Naab. Mitgeschrieben haben: Bettina Auer, Wolfgang Hammer, Karin Holz, Ingrid Kellner, Gabriele Kiesl, Julia Kathrin Knoll, Carola Kupfer, Oliver Machander, Marita A. Panzer, Sabine Rädisch, Siegfried Schüller, Martin Stauder und Rolf Stemmle.

 

Die Ermordete Hoffnung

Die ermordete Hoffnung  (Mörderisches Ostbayern)

Mit »Märchen aus aller Welt« erschien Ellen, die dreizehnjährige Tochter von Agnes Glück, jeden Nachmittag um vier Uhr im Zimmer ihrer Mutter auf der Intensivstation der Klinik in Bogen und las ihr aus dem Buch vor. Der Oberarzt hatte dem Mädchen gesagt, die Mutter könne sich nicht bewegen und nicht sprechen. Allerdings sei es wahrscheinlich, dass Komapatienten wie Frau Glück mitbekämen, was um sie herum geschieht. Sie solle ihr nur vorlesen, Märchen seien gut, weil sie Hoffnung auf ein glückliches Ende nährten. Und Hoffnung sei ein wichtiges Heilmittel.

Seit einem halben Jahr lag die Mutter auf der Intensivstation. Die vielen Schläuche zu Apparaten

Verführerisches Ostbayern

Der Professorentag (Verführerisches Ostbayern)


Jeden ersten Donnerstagabend im Monat hängt am Eingang zum Lokal „Das goldene Höschen“ ein Schild mit der Information „Geschlossene Gesellschaft“. Im Schatten des Doms bietet das Etablissement diskreten Service „in eroticis“ an. Motto: „Wir dienen Passau und Umgebung.“

Um 8:00 Uhr abends nehmen drei Herren ihre Plätze vor der Bühne in der ersten Reihe, Mitte, ein. Ein Sondervertrag mit dem Wirt regelt das Finanzielle

Die drei Herren lehren an der hiesigen Universität Musikwissenschaft, Philosophie und Geschichte. Sie setzen im Halbrund um einen Tisch: Hummel in der Mitte, Pieper links von ihm, Gernhart rechts. So können Sie jederzeit die sich entkleidenden Mädchen beobachten und gleichzeitig bequem ein Gespräch führen.

Das leere Blatt (Weihnachtliches Ostbayern)

Das leere Blatt (Weihnachtliches Ostbayern)

Der Vorstandsvorsitzende des „Kulturverein Straubing e. V., gegründet 1914“, bittet mich, für die Vereinszeitschrift eine „echte“ weihnachtliche Geschichte ohne alleluja-singende Engel ohne Heilige Drei Könige mit Elefanten und Kamelen und ohne Stall mit Stern zu schreiben. Der weihnachtliche Gedanke soll „unverblümt“ den Leser ansprechen. Am 20. Dezember erscheint das Heft; Abgabetermin für meinen Text: der 15. Dezember. Also fünf Tage Zeit.

Für mich, einen wenig bekannten Regionalschriftsteller, eine ehrenvolle Aufgabe. Auch die kleine Summe ist versprochen, aber „nur bei Gefallen des Werks.“

In der Stadtbücherei studiere ich Weihnachtsbücher: Süßlichkeit. Helligkeit, Gutheit. Vielleicht finde ich den Geist der Weihnacht besser bei Menschen.

Also hinaus in das bunte Leben in der Stadt…